Heute stelle ich mal ein etwas anderes Projekt vor. Im Mai habe ich in der Zeitschrift „Textilwirtschaft Nr. 17_2017“ zwei sehr inspirierende Fotos von Hosen im neuen Trend gefunden:


Besonders das Model mit den Ziernähten hatte es mir angetan, da meine JANOME Nähmaschine sooo tolle Zierstiche näht. Gesagt getan, bei einer alte Jeans die Beininnenähte auftrennen und die gewünschte Länge abschneiden. Dann Ziernähte parallel zur Kante nähen. Der Parallelnähfuß hat mir dabei sehr gute Dienste geleistet.
Den Originalsaum an den abgeschnittenen Teilen habe ich aufgetrennt, flachgebügelt, gezielt ausgefranst und wieder angenäht. Diese Nähte dann auch mit einer Ziernaht verschönert, so fällen sie gar nicht auf.
Das Besticken von Jeans ist schwierig, da sie nicht gut in den Rahmen passt, daher habe ich mich dann für eine aufgesetzte Stickerei entschieden. Ich hatte in Geschäften schon gesehen, dass die Hosen häufig nicht bestickt sind, sondern oft waren die Motive auf Tüll oder ähnliches Material gestickt und dann nur auf die Hosen genäht worden.
Als Stickerei habe ich mich für Paisley Motive entschieden. Auch hier habe ich die Kanten passend zum Saum von Hand ausgefranst. Dann blieb nur noch Beinnaht wieder zu schließen und eine Runde in der Waschmaschine gab der Hose den richtigen Touch.
Die Rosenjeans hat eine andere Entstehungsgeschichte.
Beim Ausmisten meines Schrankes fielen mir eine Leinenbluse mit Rosendruck und eine Jeans in die Hände. Auch bei der Rosenjeans stellte sich das Problem des Einspannens beim Sticken, hinzu kam auch der Mangel schöner Rosenstickmotive. Daher dachte ich mir, aus 2 mach 1. Ich verstärkte den Rosenstoff der Bluse mit beidseitig klebendem Vlies (Vliesofix von Freudenberg), schnitt die Blütenmotive und Blätter aus und bügelte sie auf die Hose auf. Auch hier habe ich die inneren Beinnähte aufgetrennt. Die Blüten und Blätter habe ich dann mit freigeführten Nähten (Freemotion Quilting)aufgesteppt und Blütenstiele in Satinstich ergänzt. Meine JANOME hatte auch keine Probleme über die geschlossenen Jeansnähte zu nähen. Ich bin immer wieder fasziniert, wie die Nähmaschinen über Dick und Dünn nähen.
Auch diese Jeans sollte eine 7/8 Länge haben, daher habe ich auch diese Hose gekürzt und dann mit einer Stecknadel ca. 2 cm breit ausgefranst. Bei dieser Breite franst es auch nicht weiter aus im Gebrauch, bei den letzten Fäden mußte ich schon ganz schön ziehen um sie heraus zu bekommen. Nun noch Beinnähte wieder schließen und 1x durch die Waschmaschine. Die Rosenjeans hat viele interessierte Blicke angezogen.
So, . . . habe ich Euch angesteckt. Dann heißt es Schrank aufräumen da findet sich bestimmt noch ein Teil zu pimpen oder auf Neudeutsch „upcyceln“! Ich wünsche viel Spaß dabei und würde mich über Fotos freuen.
Kreative Grüße Susanne